Hallo ihr Lieben,
aus gegebenem hochsommerlichem Anlass habe ich vorhin mal gegoogelt, woher der Name für die sprichwörtlichen „Hundstage“ eigentlich kommt. Als Kind hatte ich eine Erklärung bekommen, die etwa folgendermaßen lautete: „Das sind die Tage, an denen wir wie hechelnde Hunde nur noch kraftlos in der Ecke liegen und es vor Hitze kaum noch aushalten.“ Das hatte mir mein Leben lang als Erklärung gereicht – aber heute wollte ich es dann doch mal genauer wissen.
Und tatsächlich, Wikipedia hatte mehr zu sagen: Die Bezeichnung kommt vom Sternbild „Großer Hund“, das zur Zeit des römischen und ägyptischen Kalenders von Ende Juli bis Ende August am Himmel zu sehen war – in der traditionell heißesten Zeit des Jahres. Interessant zu wissen, dachte ich erfreut – aber Erklärung hin oder her, unsere Spitze finden die Hundstage einfach wirklich „tierisch heiß“ und wollen dann vor allem eins: sich erfrischen.
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So auch vor einigen Tagen. Schon am Morgen war es so warm, dass Wolle und Fritzi bei unserer Runde um den nahe gelegenen „Schwanenweiher“ an einer Stelle, die sich zum Einstieg eignet, dringend ins Wasser wollten. Für einen Moment kamen mir Zweifel, ob das so eine gute Idee war – denn der See ist ein kleines, stehendes Gewässer ohne natürlichen Zufluss. Vor allem im Sommer ist das Wasser trübe und riecht etwas unangenehm. Im Verhältnis zur Wasserfläche leben dort sehr viele Enten und auch einige Gänse, die leider trotz der aufgestellten Verbotsschilder eifrig von Spaziergängern gefüttert werden – vor allem mit Brot- oder Kuchenresten.
Auf diese Weise ermutigt, siedeln sich immer mehr Wasservögel dort an, und auch Nutrias und Fische gibt es reichlich. Das alles trägt natürlich nicht zur Sauberkeit des Wassers bei. Aber bevor diese Bedenken völlig an mein Bewusstsein gedrungen waren, hatten sich meine Spitze schon in das zumindest im Vergleich zur Umgebungsluft kühle Nass gestürzt, paddelten darin herum und stillten ausgiebig ihren Durst.
Oh weh, dachte ich, hoffentlich geht das gut.
Ging es natürlich nicht. Beim Nachmittagsspaziergang war ihre Verdauung schon mehr als flott, und in der darauf folgenden Nacht kamen meine beiden Trabanten überhaupt nicht zur Ruhe – und ich natürlich genauso wenig. Denn die beiden wollten immer wieder – und zu allem Überfluss auch nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd – in den Garten gelassen werden, ihre Mägen mit Grasfressen beruhigen und ihre böse drückenden Geschäftchen erledigen.
Immerhin war der Spuk nach 24 Stunden vorbei und meine Hunde haben (hoffentlich) keinen bleibenden Schaden davongetragen. Aber seitdem passe ich immer gut auf, wo ich die Hunde ins Wasser lasse – so etwas soll uns nicht noch mal passieren.
Als ich im Nachhinein über diesen Vorfall nachdachte, ist mir klar geworden: Dieses Erlebnis ist nicht nur im ganz praktischen Sinn eine Lehre für mich – es hat mir auch in geistlicher Hinsicht etwas zu sagen: Meine Hunde litten unter der Hitze und hatten Durst. Sie brauchten Wasser zum Trinken und zur Abkühlung. Sie brauchten das ganz dringend, und weil ich ihnen in dem Moment kein gutes, sauberes Wasser anbieten konnte (und sie auch nicht zurückgehalten habe, wie es meine Aufgabe gewesen wäre), nahmen sie eben das, was da war. Im Gegensatz zu mir konnten sie die möglichen Folgen ja nicht absehen – sie folgten einfach ihrem Instinkt.
Mir fiel eine Parallele aus der Seefahrt ein: Ich habe schon öfter gehört, dass schiffbrüchige Matrosen manchmal aus lauter Verzweiflung Salzwasser trinken, weil ihr Durst so groß ist, dass ihnen die verheerenden Folgen egal sind.
In der Bibel ist so oft vom Durst der Menschen die Rede – und davon, dass Gott selbst uns das lebendige Wasser schenken möchte, das uns gut tut und diesen Durst stillt. Im Psalm 23 schreibt David, dass der Herr ihn zum „frischen Wasser“ führt, und der Prophet Jeremia schreibt, wie Gott klagt: „Mein Volk hat doppeltes Unrecht verübt: Mich, die Quelle frischen Wassers, hat es verlassen und stattdessen gräbt es sich Löcher für Regenwasser, die auch noch rissig sind und das Wasser nicht halten“ (Jeremia 2,13). Jesus sagt zu der samaritischen Frau, der er am Brunnen begegnet: „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird niemals mehr Durst haben. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt“ (Johannes 4,14).
Gott weiß, dass wir Durst haben. Lebenshunger und Lebensdurst, tiefe Bedürfnisse, die gestillt werden müssen. So hat er uns geschaffen. Er selbst will uns all das geben, was wir für ein glückliches Leben brauchen. Von seinem Wasser bekommen wir keine Magenschmerzen, keine Krankheiten und keine Verdauungsbeschwerden.
Die Lehre, die ich aus unserem Erlebnis gezogen habe, ist daher: Lasst uns reichlich von dem trinken, was Gott uns anbietet – dann müssen wir nicht auf andere Quellen zurückzugreifen, die uns krank machen und uns den Frieden rauben.
„Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken!
Wer an mich glaubt, aus dessen Innerem werden Ströme lebendigen Wassers fließen, wie es in der Schrift heißt.“
Jesus Christus in Johannes 7,37-38